Die Behandlung wird von der zuständigen Berufsgenossenschaft (BG) oder dem Durchgangsarzt eingeleitet. Es wird in bis zu fünf psychotherapeutischen Treffen entschieden, ob eine Therapie sinnvoll ist und ob der Therapeut und der Patient gut zusammenpassen. Die Versicherung übernimmt die Kosten für die ersten Stunden. Nach den ersten Stunden entscheidet der Therapeut, ob zusätzliche Stunden erforderlich sind, und beantragt diese. Der Antrag wird von der BG überprüft und gegebenenfalls weitere 10 Stunden bewilligt.
Verhaltenstherapie
Auf der Grundlage der Lerntheorie zielt die Verhaltenstherapie darauf ab, problematisches Verhalten zu verstehen, zu analysieren und zu ändern. Hier sind einige grundlegende Ideen und Eigenschaften der Verhaltenstherapie: Lernprinzipien: Klassisches Konditionieren, operantes Konditionieren und Modelllernen sind die Grundlagen der Verhaltenstherapie. Verhalten ist eine erlernte Reaktion auf Umweltreize.
Zielgerichtete Ansätze: Die Therapie konzentriert sich auf bestimmtes, beobachtbares Verhalten und dessen Veränderung. Das Ziel besteht darin, unerwünschtes Verhalten zu verringern oder zu eliminieren und gleichzeitig positives Verhalten zu fördern.
Traumatherapie hilft Menschen, die Traumata erlebt haben. Zunächst wird eine Diagnose von einem Psychotherapeuten oder Psychiater gestellt und anschließend eine geeignete Behandlung empfohlen. Behandler passen die Therapie an die Intensität des Traumas an. Sie unterscheiden unter anderem: Traumata des Typs I, die nur einmal vorkommen (z.B. ein schwerer Unfall) Traumata des Typs II, die häufig auftreten (z.B. durch ständige Gewalt)
1. Stabilisation
Zu Beginn der Traumatherapie geht es um die Entlastung und emotionale Stabilisierung des Patienten. Es ist notwendig, dass es eine positive Beziehung zwischen Patient und Behandler gibt. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, dass der Patient sich wohlfühlt und Vertrauen kann. In der Traumatherapie ist ein langsames Herantasten unerlässlich, um seinem Patienten nicht zu schaden und zu schnell mit negativer Erinnerung zu überfluten. Dies kann Patienten sonst überfordern. Die Stabilisierungsphase dauert länger, insbesondere bei Patienten mit Typ-II-Trauma. In der Traumatherapie werden verschiedene Methoden zur Stabilisierung verwendet. Es wird empfohlen, dass der Patient beispielsweise in Gedanken an einen sicheren Ort geht. Er möchte an einem Ort sein, an dem er sich sicher und vor Risiken geschützt fühlt. An diesem Punkt hat der Patient die Möglichkeit, einen inneren Helfer in die Fantasie einzubeziehen.
2. Traumabearbeitung
Zur Behandlung von traumatischen Erlebnissen können unterschiedliche Methoden eingesetzt werden. Das Ziel besteht darin, das Trauma bestmöglich zu behandeln. Deshalb sollte eine Expositionsbehandlung nur dann durchgeführt werden, wenn die Patienten ausreichend psychisch stabil sind. Meist werden in der Traumatherapie unterschiedliche Ansätze miteinander kombiniert. In der kognitiven Verhaltenstherapie muss sich der Patient aktiv mit dem Erlebnis auseinandersetzen, um das Trauma zu bewältigen. Diese Art der Therapie zielt darauf ab, Verhaltens- und Denkmuster zu ändern, die durch das Trauma verursacht wurden und sich negativ auf das weitere Leben der Betroffenen auswirken.
In der NET – Narrative Expositionstherapie geht es um die Verarbeitung von Traumata, damit diese nicht mehr unkontrolliert ins Bewusstsein drängen. Die NET erkennt an, dass viele Menschen, insbesondere Opfer von Krieg, häuslicher Gewalt, Kindesmisshandlung und Flucht, nicht nur ein, sondern häufig mehrere traumatische Erfahrungen erleben mussten, was sie von anderen Traumatherapiestrategien unterscheidet. Es handelt sich nicht um die Behandlung eines Index-Traumas, sondern um die Erarbeitung der gesamten Lebensgeschichte, einschließlich positiver und negativer Erfahrungen.
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3. Integration
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Menschen mit Traumata haben regelmäßig plötzlich auftretende, unangenehme Erinnerungen. Sie fühlen sich häufig hilflos gegenüber diesen Gedanken und Gefühlen. Das Ziel der Traumatherapie ist es, dem Patienten zu helfen, die Kontrolle über seine Gefühle, Gedanken und Handlungen wiederherzustellen. In der Behandlung soll der Patient bewusst seine belastenden Erinnerungen hervorrufen, um die Kontrolle über sie zu gewinnen. Die traumatischen Erfahrungen werden dann behandelt, bis sie zu einem Bestandteil der persönlichen Geschichte werden. Das Trauma wird durch die Einbindung in die eigene Biografie von einer ständigen Bedrohung zu einem Erlebnis aus der Vergangenheit. Erst wenn der Patient bereit ist, das Trauma hinter sich zu lassen, kann er seine Gegenwart und Zukunft aktiv gestalten.